Ausstellung 2015
Im Rahmen einer großen Retrospektive wurde erstmalig das umfassende Gesamtwerk von LASERKOALA ausgestellt. In dieser einmaligen Schau wurden alle bisherigen Arbeiten der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben zahlreichen originalen Ausstellungsstücken wurde den Besuchern auch ein Blick hinter die Kulissen der oftmals kontrovers diskutierten Projekte ermöglicht.
Die zahlreichen Besucher nutzten diese einmalige Gelegenheit, dem roten Faden durch alle Epochen des Schaffens von LASERKOALA zu folgen und gemeinsam mit den Machern zurückzublicken. Nach dem Motto „Tradition - Innovation“ nahmen die Künstler sie mit auf eine Reise durch die Zeit von 2010 - 2015 und wagten auch den Blick in die Zukunft.
Die Ausstellung wurde am 30. Januar 2015 um 19:00 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und war exklusiv für 8 Tage in den Räumen des FIN-GER Concept Stores im Pferdestall des Bürgerbräu Geländes in Würzburg zu sehen. Auf Grund der großen Nachfrage wurde die Ausstellung am Samstag, 07.02. um 19:00 Uhr mit einer festlichen Finissage abgeschlossen.
Mischwesen sind seit der Antike beliebte Motive der Kunst. Neben bildenden Künstlern wie Pablo Picasso und Max Ernst widmeten auch Künstler der Literatur diesem Thema zahlreiche Werke.
Der Minotaurus, eine Gestalt halb Mensch halb Stier, ist ein Beispiel der fantasievoll gestalteten Fabelwesen, die der griechischen Mythologie entliehen sind. Der Sage nach wurde er vom Helden Theseus in seinem Labyrinth auf Kreta besiegt und dieser fand nur mit Hilfe des sogenannten Ariadnefadens, einem Geschenk seiner Geliebten, wieder lebend aus dem Labyrinth heraus. Das ambivalente Wesen vereint menschliche Ratio mit tierischer Triebhaftigkeit und steht dabei als Sinnbild für den Kampf jedes Menschen zur Selbsterkenntnis. Als einziger seiner Art muss der Minotaurus lernen, das Labyrinth als seine Welt zu akzeptieren und sein Leben darin zu gestalten. Die tragische Figur lebt dabei einerseits ihren zerstörerischen Charakter hemmungslos aus, andererseits findet in ihr eine Entwicklung statt, bei der ihre moralisch handelnde Persönlichkeit in den Vordergrund tritt. Gewalt und Zerstörung dienen dabei als Schlüsselmetapher für die Initiierung der Erneuerung. Destruktive und konstruktive Prozesse bestimmen nicht nur unsere Gesellschaft, sondern prägen in ihrem ambivalenten Verhältnis Strömungen der Bildenden Kunst, Architektur und Musik. Zerstörung wird Grundlage künstlerischer Werke oder selbst zum kreativen Prozess. (Vielen Dank an Erich Mehrl für die Inspiration)
Ebenfalls als erster seiner Art wurde LASERKOALA von einer interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Desigern im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Das Mischwesen mit seinen scheinbar konträren Eigenschaften reiht sich ein in die Tradition der Fabelwesen. Die technisch kraftvollen Eigenschaften des Lasers stehen für Hightech, für den fortschrittlichen Entwicklungsstand unserer modernen Welt. Ganz im Gegensatz dazu der etwas verschlafene, kuschelig liebenswerte Bär. Ein Sinnbild für die Unschuld der Natur und das Bedürfnis des Menschen nach Liebe und Geborgenheit.
Die künstlerische Umgestaltung des öffentlicher Raums ist das zentrale Thema von LASERKOALAs Arbeit. Das kreative Team schafft es, mit Materialverfremdung und unkonventionellen Ideen seinen Projekten einen individuellen Charakter zu verleihen. Dabei kombinieren die Mitglieder ihre beruflichen Erfahrungen mit den Freiheiten der meist nicht kommerziellen Projekte und schaffen so professionell ironisch dokumentierte Arbeiten, die polarisieren. „Wie der Faden der Ariadne sollen uns die Laserstahlen dabei helfen, den Weg aus dem Labyrinth der alltäglichen Durchschnittlichkeit zu finden“, drückt es der Designer Christian Rudolph passend aus. Die scheinbar sinnentleerten immer wiederkehrenden Darstellungen des Koalas ziehen sich außerdem als Leitmotiv durch alle Arbeiten. Passend dazu wählte LASERKOALA den Titel ihrer Ausstellung „Der rote Faden“. Nach 5 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit haben sich die Macher entschieden, in einer Retrospektive ihre Arbeiten im FIN-GER Concept Store des Würzburger Bürgerbräu Geländes auszustellen. Vom 30.01. - 07.02.2015 hatten die Besucher die Möglichkeit, Plakate, Modelle, Materialmuster und bisher unveröffentlichte Arbeiten zu entdecken.
Wir sind gespannt, was für Projekte die Zukunft bringt. Fest steht, dass LASERKOALA bereits eingeladen ist, im nächsten Jahr zum 10-jährigen Jubiläum des Würzburger Hafensommers die Veranstaltung künstlerisch zu bereichern. Und auch zum diesjährigen U&D Musikfestival können die Besucher wieder mit einem Koala-Beitrag rechnen.
Herzstück der Ausstellung sind Projektbeschreibungen, die auf DIN A0 Plakaten gestaltet, die Wände des Raums flankieren. Über den Plakaten ergänzt eine Reihe großformatiger Fotos die Beschreibung. Immer wieder lockern Materialmuster, wie z.B. der Stoff einer Fassadeninstallation, die Ausstellung auf. Auf kleinen Sockeln werden außerdem ausgewählte Modelle im Maßstab 1:20 präsentiert.
An der Stirnseite des Raumes lädt eine improvisierte Bar den Besucher zum Verweilen ein. Zum Ausschank von Getränken dürfen hier natürlich die obligatorischen Koala Kekse und Eukalyptus Bonbons nicht fehlen. An der Bar nähert sich die Ausstellung außerdem dem Konzept eines Popup-Stores und präsentiert streng limitierte „Merchandising“-Artikel, die während der Ausstellung erworben werden können. Zahlreiche LASERKOALA Motive zieren hier Postkarten, T-Shirts und kostenlose Buttons. Abgerundet wird die Ausstellung mit einer Beamerpräsentation, die dem Betrachter zu allen Projekten Making-Off Bilder, Videos und eine Materialsammlung der Inspirationsquellen von LASERKOALA zeigt.
Natürlich darf auch bei diesem Projekt eine Installation im Raum nicht fehlen, und so haben die Macher den Titel der Ausstellung beim Wort genommen. Die Decke des 5 Meter hohen Raumes schmückt eine Konstruktion aus UV Wolle. Wie Laserstrahlen schießen die Fäden zentral gebündelt aus der Decke hervor und breiten sich im ganzen Raum aus. Mit Hilfe einer Schwarzlichtlampe kommen die roten Fäden zusätzlich optisch zur Geltung.
Vielen Dank an dieser Stelle an Martin Schürger für die Bereitstellung der LED-Lampen für das Stimmungslicht und die Schwarzlichtlampe.
Raum 3m breit, 8m lang und 5m hoch
50 Bierkisten für Podeste, Sitzgelegenheiten und die Bar
ca. 320m Schwarzlichtwolle rot
Dachlatten und Schraubzwingen